Grenzgänge (zum Werkzyklus "Rauschen") |
Seit Jahren schon führt mich meine künstlerische Arbeit, auf der Suche nach wirklich neuen Ausdrucksformen der Photographie, an die Grenzen des Mediums – vornehmlich an die Grenze zur Malerei. Doch so verblüffend die Nähe der dabei entstandenen Arbeiten zur Malerei für den Betrachter auch sein mag, so sind sie doch stets mit rein photographischen Mitteln entstanden.
Diese grundsätzliche Vorgehensweise gilt gleichermaßen für die jüngsten digitalen Photoarbeiten. In dem Werkzyklus "Rauschen" finden erstmals Mittel der Elektronischen Bildbearbeitung Anwendung und es wird damit die Grenze zur computergenerierten Bildwelt berührt. Die hier mit dem Computer vorgenommenen Eingriffe bleiben jedoch im Gegensatz zu den tiefgreifenden Bildmanipulationen und Composings in Werbung und Medienwelt marginal. Denn Grundlage und zentraler Bildbestandteil bleibt die analoge photographische Aufnahme, die lediglich in den Farben verändert und vertikale Linien computer-technisch verstärkt oder hinzugefügt wurden.
Im Ergebnis erhalten die Arbeiten trotz ihres photographischen Ursprungs den Duktus computergenerierter Kunst der sie zwischen die Medien Photographie und Computerkunst treten läßt.
Frank Baquet zum Werkzyklus "Rauschen"
(Abbildung: Rauschen 12V1, C-Print, 150 x 180 cm, 1998)
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